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Gewinnspiel-Marketing
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(WestLotto-Chef Andreas Kötter)

von FOCUS-Online-Redakteurin Charlotte Zink

Vor wenigen Wochen sahnte ein Deutscher den bisher höchsten Lottogewinn der Geschichte ab. 90 Millionen Euro gewann der Tipper aus dem Schwarzwald. Hängt er sich nun einen Monet übers Bett oder lässt die Rolling Stones im Garten auftreten? Fest steht: Mit mehreren Millionen Euro auf dem Konto kann sich ein Leben um 180 Grad wenden.

Doch was passiert eigentlich, wenn ein Lotto-Spieler feststellt, dass er den Jackpot geknackt hat?

FOCUS Online hat mit WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter gesprochen und erfahren, wie es für Lotto-Gewinner weitergeht. Kötter erklärt: „Wenn sich ein Hochgewinner telefonisch bei uns meldet, wird er zunächst zu einem unserer Gewinnerbetreuer durchgestellt, mit dem dann das weitere Verfahren besprochen wird. Ab einem Gewinn von 100.000 Euro bieten wir ein freiwilliges Informationsgespräch an.“

„Das ist kein Treffen, bei dem gefeiert wird“

Viele nehmen das gerne an. Im Fall von WestLotto empfangen zwei Gewinnerbetreuer die Lotto-Spieler dann in der Zentrale in Münster. Ein Faxgerät, ein Drucker, Stühle, ein Tisch, Kalt- und Warmgetränke: Die Atmosphäre, in dem Konferenzraum ist bewusst nüchtern gehalten.

„Das ist kein Treffen, bei dem gefeiert wird, sondern es geht um praktische Ratschläge“, erklärt Kötter. „Natürlich bieten wir deswegen auch keine alkoholischen Getränke an“, so der WestLotto-Chef weiter.

WestLotto gibt Gewinnern drei goldene Regeln mit

Er selbst war schon mehrfach bei Treffen mit Lotto-Gewinnern dabei. Vor allem eine vierstündige Unterhaltung ist ihm dabei in Erinnerung geblieben: Eine Tipp-Gemeinschaft hatte mehrere Millionen Euro gewonnen. Während einige schon wussten, was sie mit ihrem Geld machen wollten, waren sich andere noch im Unklaren.

„Die Gruppe hatte den Plan, sich im Biergarten zusammenzusetzen und dort zu überlegen, wie sie mit ihren Millionen weiterverfahren“, so Kötter zu FOCUS Online. „Von diesem Plan haben wir dringend abgeraten, denn er widerspricht grundlegend gegen die drei goldenen Regeln, die wir unseren Gewinnern an die Hand geben.“ Diese lauten:

  • Bewahren Sie Stillschweigen.
  • Überstürzen Sie nichts.
  • Lassen Sie sich beraten.

Über Gewinner bricht Flut an Fragen herein

Stillschweigen schütze die Gewinner vor Neid und dem breiten Interesse der Öffentlichkeit. Auch intern wissen nur die zuständigen Berater, wer Millionensummen gewonnen hat, sagt Kötter. Nicht einmal der WestLotto-Chef selbst kennt die Gewinnernamen, denn in der Regel ist er bei den Beratungen nicht dabei.

Zur zweiten goldenen Regel sagt Kötter: „Es ist wichtig, dass Gewinner keine voreiligen Entscheidungen treffen, die sich möglicherweise nicht rückgängig machen lassen.“ Dazu gehöre etwa, unüberlegt einen Job zu kündigen oder voreilig Kaufverträge abzuschließen.

Beratung sei wichtig, weil über die Gewinner oft eine Flut von Fragen hereinbreche, wie zum Beispiel: Muss ich mein Testament jetzt ändern oder was ändert sich bei der Steuer?

WestLotto gibt Hilfestellung

„Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Gewinner ihr Leben oft nicht komplett verändern wollen, sondern lediglich Geldsorgen loswerden möchten“, sagt der WestLotto-Chef. „Immer wieder kommt es vor, dass sie überhaupt nicht die ganze Gewinnsumme haben wollen, weil sie sagen: ‚Das ist mir zu viel‘.“

WestLotto stellt dann einen Kontakt zum Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen her. Dieses kann über soziale Projekte informieren und Hilfestellung beim Spenden geben. „Bei unseren Gesprächen mit den Gewinnern geben wir keine Empfehlungen, für welche Organisation gespendet werden sollte oder von welcher Bank etwa Vermögen verwaltet werden sollte“, betont Kötter. „Wir wollen lediglich Hilfestellung bei der Klärung dieser Fragen bieten, indem wir neutrale Institutionen aufzeigen, bei denen sich die Gewinner informieren können, um diese für sich besser beantworten zu können.“

Bei einigen Gewinnern ist alles etwas anders

Bis es soweit kommt, dass Gewinnerberater tatsächlich mit frischgebackenen Millionären zusammentreffen, gehen nicht selten einige Wochen ins Land. Oft dauert es, bis die Spieler ihren Gewinn bemerken, viele brauchen dann erst ein bisschen Zeit bis sie zu einem Treffen bereit sind.

Und dann sind da noch die Fälle, in denen alles ein bisschen anders läuft. So habe ein Spieler, der deutlich über 100.000 Euro gewonnen hatte, seine Spiel-Quittung auf einem Parkplatz verloren, erinnert sich Kötter. „Nach ausgiebiger Suche hat er sie glücklicherweise wiedergefunden.“

„Bügeln ist auch keine gute Idee“

Wesentlich komplizierter war es für einen Millionen-Gewinner, der seine Quittung laminierte. Weil er sie dabei beschädigt hatte, mussten Kriminaltechniker die Zahlen rekonstruieren. „Für anonyme Spieler ist die Spiel-Quittung der einzige Weg, nachzuweisen, dass sie gewonnen haben“, erklärt Kötter.

„Da tun die Spieler natürlich alles, um diese zu schützen. Erfahrungsgemäß kann ich jedoch sagen: Bügeln ist auch keine gute Idee.“

Gelesen auf FOCUS.DE 19.11.2016

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Dietmar Grünberg
Über den Autor

Dietmar Grünberg ist Inhaber der HAPPY Marketing Solutions GmbH. HAPPY ist der spezialisierte Full-Service-Dienstleister für Gewinnspiel-Lösungen.
Als Experte für Gewinnspiel-Marketing kann er auf über 40 Jahre einschlägige Erfahrung mit weit über 1.000 veranstalteten Gewinnspielen zurückgreifen. Wenn Sie ein eigenes Gewinnspiel erstellen wollen, ist er der richtige Ansprechpartner für Sie.

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